„Nicht alles, was zählt, kann gezählt werden, und nicht alles, was gezählt werden kann, zählt“ (Albert Einstein)

Vom 16. bis 18. August 2019 fand an der Goethe-Universität die sechste Jahreskonferenz der „Society for Economic Measurement (SEM)“ statt, auf der erstmals auch neue Forschungsergebnisse im Bereich „Behavioral Measurement“ präsentiert wurden.

Die lokale Organisation der Konferenz lag bei Michael Kosfeld vom Frankfurter Labor für Experimentelle Wirtschaftsforschung (FLEX). Weitere Mitglieder des Organisationskomitees waren Ester Faia und Loriana Pellizon aus dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und SAFE, sowie Florian Hett von der Johannes Gutenberg Universität-Mainz und Francis Gross von der Europäischen Zentralbank. Für die inhaltliche Organisation waren federführend Apostolos Serletis von der University of Calgary sowie Stephen Spear von der Carnegie Mellon University verantwortlich. Keynote Speaker der Konferenz waren u.a. Kjetil Storesletten von der Universität Oslo, Richard Blundell vom University College London und Arthur Lewbel vom Boston College.

Die Society for Economic Measurement (SEM) ist eine relativ junge, internationale Vereinigung von Ökonominnen und Ökonomen die 2013 gegründet wurde, um die Erforschung „wirtschaftlichen Messens“ stärker zu fördern und dabei Werkzeuge aus der Wirtschaftstheorie, Mathematik, der experimentellen Ökonomie und der Statistik zu nutzen. Die Gesellschaft folgt der Überzeugung, dass jede Wissenschaft so gut und genau wie möglich messen können sollte. Wie das Motto der SEM („Nicht alles, was zählt, kann gezählt werden, und nicht alles, was gezählt werden kann, zählt“ – Albert Einstein) schon vermuten lässt, ist es in den Sozialwissenschaften jedoch sehr viel schwieriger genaue Messungen durchzuführen, als in den Naturwissenschaften. Dennoch ist es das langfristige Ziel der Gesellschaft, auch in diesem Bereich einheitliche Grundlagen zu schaffen, um den für die Naturwissenschaften festgelegten Mess- und Datenstandards auch mit den Einschränkungen, denen die Sozialwissenschaften unterliegen, näher zu kommen.

Eine Besonderheit der diesjährigen Konferenz waren die erstmals organisierten Sessions zum Thema „Behavioral Measurement“, in denen Forscher des FLEX zusammen mit Kollegen aus dem In- und Ausland neue Ergebnisse zur Messung von Erwartungen und Präferenzen unter Verwendung verschiedener Datenquellen und mit vielfältigen Anwendungsbezügen präsentierten. Die Organisatoren und Teilnehmer dieser Sessions zogen ein positives Fazit und betonten insbesondere die strukturbildende Wirkung für diese Teildisziplin, die aus der thematischen Ausrichtung hervorgeht. Entsprechend stark ist daher die Hoffnung, dass vergleichbare Formate auch in zukünftigen Auflagen dieser und anderer Konferenzen einen Platz finden und somit dabei helfen, die Möglichkeiten und Qualität „wirtschaftlichen Messens“ weiter zu verbessern.

Mehr Informationen über die Society und die Konferenz gibt es hier: The Society for Economic Measurement.

30.08.2019 – Paula Sophia Schmidt-Lüer